Im Legoland der Großen Götter

Samothraki ist klein, und verfahren kann man sich nicht, das Heiligtum der „Großen Götter“ liegt etwa 3 Kilometer östlich an der Uferstraße von Kamariotissa. Die Topografie entspricht der Vorzugslage antiker Heiligtümer: Im Hintergrund der große Berg, Blick aufs Meer, nicht zu steil hinauf.

SDIM1963 Heiligtum der großen Götter Samothraki

Das Heiligtum der großen Götter auf Samothraki

Die „alten“ Griechen waren Seefahrer, nicht Bergsteiger. Und man war nicht auf unbequeme religiöse Streitigkeiten erpicht. Die namenlosen „Großen Götter“, die die Thraker einst verehrten, die „Kabiroi“, wurden mit der Hellenisierung Thrakiens einfach uminterpretiert, im Olymp gibt es viel Platz für große Mächte, und erst recht auf dem Saos, an dem sich ständig die Wolken stauen, mühsam den Weg über den Gipfel überwinden, um sich über dem Heiligtum wiederum in wirbelnden Kringeln aufzulösen. Tagtäglich das selbe Spiel.

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Wolkenumspielt: der Götterberg Saos

Zum Heiligtum führt ein schattiger Weg durch krüppelige Olivenbüsche hinauf, nicht weit, dann erreicht man das mit EU-Mitteln neu errichtete Museum auf der rechten Seite, das leider wegen fehlender Folgefinanzierung nicht eingerichtet und geschlossen ist.

SDIM1948 Zum Heiligtum der großen Götter Samothraki

Weg zu den Großen Göttern: durch Olivenhaine

Zum Ausgleich für den entgangenen Museumsbesuch erhalten wir am Kassenhäuschen eine wissenschaftliche Broschüre über den Verlauf der Restaurierung der verbliebenen Reste des Heiligtums der großen Götter.
Zwischen den dorischen Säulen des klassisch-griechischen  Tempels tummeln sich weiß gewandete Gestalten, die sich mit ausgestreckten Armen der Sonne zuwenden. Es sind offenbar Mitglieder einer amerikanischen Sekte, eine dicke Frau im Gardinengewand bittet uns um Verständnis, die Szene nicht zu stören, allerdings vergeblich.

SDIM1957 Heiligtum der großen Götter Samothraki

Wolken umspielen den Berg Saos, kann es hier einen besseren Standort für das Besuchs-und Informationszentum der „Großen Götter“ geben?

Auch wenn die Niki in Paris steht: Architektur- und Kunsthistoriker können Samothraki keinesfalls auslassen. Die Frontseite der einst von zwei Säulenreihen gestützte Vorhalle des Tempels der „Großen Götter“ haben Denkmalpfleger theatralisch in Stand gesetzt, die übrigen Hinterlassenschaften hat man im Umfeld sortiert: In Stein gehauene Dachrinnen (Geison), Gebälkteile mit Triglyphen, und die noppenbesetzten Bausteine, die wie übergroße Legosteine herumliegen: es sind die „Guttae“ , eine Reminiszenz der dorischen Säulenordnung aus der Zeit, als man Tempel noch aus Holz baute. Es  sind  in Stein gehauene Erinnerung an die genagelten Bretter, die einst Teil der Dachkonstruktion waren.

SDIM Heiligtum der großen Götter Samothraki dorische Bauplastik

Legoland für klassische Architekturtheoretiker: Triglyphen, Guttae, alles da. (Nur für Insider: das mit dem Triglyphenkonflikt haben sie auch hinbekommen)

 

 

Überfahrt nach Samothraki

Alexandroupoli und Samothraki, 2. September 2016

Der Fährhafen für die die Insel Samothraki ist Alexandroupoli, eine Kleinstadt unweit der Mündung des Evros, nur wenige Kilometer von der türkischen Grenze entfernt.  Die Stadt ist ganz nett, hat aber nichts wirklich aufregendes zu bieten, bis auf ein durchaus sehenswertes Museum kirchlicher Kunst, das immerhin eine für griechische Verhältnisse in didaktischer Hinsicht funktionierende Ausstellung bietet. Am Hafen gibt es noch ein Denkmal für die lokalen Helden der Befreiung, wie sie jede griechische Kleinstadt zu bietetn hat. Hier: Das Ehepaar Visvisi, der Vater zog in den Krieg gegen die Türken, starb dabei, die Mutter schickte daraufhin ihre fünf Söhne nach.

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Die Erläuterung gibt es im Text, aber hier meine eigene Interpretation des Heldendenkmals. Er hält die linke Hand auf den Brustkorb, hat sichtlich Schmerzen, die Rechte umfasst den Straßenpolller aus Plaste, den er im Fall umgerissen hat: Herzinfarkt, mit sowas ist nicht zu spaßen! Sie hat deshalb den Krankenwagen gerufen, hier, rechts ran, schnell ! scheint sie zu gestikulieren

Die Fähre Saos II braucht etwa 2 Stunden, was einem merkwürdig vorkommt: Denn schon vom Hafen aus scheint die Insel wie ein Klotz handgreifbar vor dem Hafen zu liegen. Das liegt aber an dem 1600 Meter hohen Bergmassiv Saos, der die Insel beherrscht.

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Samothrake, nach Umrundung des Saos

Während der Überfahrt rückt der graue Inselklumpen nur langsam näher, und bietet genug Anlass zur Frage, was denn nun ausgerechnet an dieser Insel so besonders besuchenswert sein soll, zumal das Original der „Niki von Samothraki“, einer bekannten hellenistischen Skulptur, schon lange im Louvre in Paris weilt.

Erst kurz vor der Landung der Fähre auf der Rückseite des Felsklotzes taucht etwas flaches und sogar stellenweise grünes Land auf. Die Anlandung inm kleienn Hafenort Kamariotissa gestaltet sich jedoch schwierig. Mit an Bord war ein Bus mit betagten Naturfreunden aus Kavalla. Der Bus sprang nicht an, weil, wie der Fahrer erklärte, ein „Relais kaputt“ war. (Wenn etwas Elektrisches nicht funktioniert, ist überall auf der Welt die Erklärung, ein „Relais“ sei kaputt, meistens zutreffend, nichtssagend, klingt aber um so bedeutungsvoller: selbst im Raumschiff Enterprise war das beizeiten so). Da die Fahrzeuge packedicht auf die Fähre jongliert worden sind, konnte etwa eine Stunde lang kein Fahrzeug das Schiff verlassen. Neben dem Bus stand ein LKW, der musste warten, bis eine tonnenschwere Kühltruhe und hunderte von Transportkisten verschoben waren, andere Fahrzeuge mussten stehen bleiben, weil, wie der Kapitän erklärte, sonst das Schiff zu kentern drohte. „Alles Idioten hier, in diesem Land, diese Scheißregierung, das sind alles Irre“ brüllte ein griechischer Autofahrer, der in vorderster Reihe stand, und dessen Gegengewicht man angeblich brauche. Irgendwann war dann der Weg aber trotzdem frei.

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Es nervt: Kühltruhe muss weg, damit Laster weg kann, damit.. usw.

In der Nachsaison ist die Suche nach Hotelplätzen auf Samothraki kein Problem: das Hotel „Aiolos“ (Wind) liegt am Rand des Hafenortes Kamariotissa, Blick auf Meer, Palmen, blauer Swimmingpool (ohne Wasser allerdings),  kitschiger Sonnenuntergang inclusive. Leer schien der in den 1970er Jahren erbaute  Palast der Winde: viel Marmor, Holz,Geruch nach Chlor. Ob denn Zimmer frei seien, erschien uns als rhetorische Frage. Ja geht, aber man erwarte eine Reisegruppe aus Kavalla, die müsse alllerdings längst da sein..
–>(Reiseempfehlung:, Hotel Aiolos, Kamariotissa, preislich günstig, ausgesucht freundliches Personal, man spricht Deutsch)

Fußläufig erreicht man den Uferweg von Kamariotisssa, wenige Tavernen, in denen aber das volle Leben blüht. Da, wo wir uns niederlassen, umringt von einer Apostelschar bunter Katzen, platzt dann noch eine Verlobungsfeiergesellschaft rein, alles kein Problem, Tsipuro, Msedes, Fisch – es passt.  Auf dem Rückweg ins Hotel verpassen wir einen Weg, klettern blind in der Dunkelheit über Stacheldrahtzäune, Gestrüpp und Feigenbäume. Erst tags drauf lesen wir, dass Samothraki ein Reservat für seltene und giftige Schlangen ist. Überhaupt ist Samothraki die untypischste aller griechischen Inseln: Hier gibt es keinen Massentourismus, keine Kellner, die Fremde mit „Yes-Please“ anwanzen, keine Souveniershops, nix dergleichen. Nur Natur und ein bisschen Kultur. Die sehen wir uns morgen an.

 

 

 

 

 

Komotini

Wo heute die Autobahn E90 Autobahn verläuft, führte einst eine römischen Handelstrasse vom Hafen Dyrrachium, dem heutigen albanischen Durrës, über Thessaloniki nach Byzanz/Konstantinopel.  Von Thesaloniki bis zu unserer Zwischenstation in Thrakien, der Kleinstadt Komotini, sind es auf dieser Straße etwa 250 Kilimeter, die bequem in 2 1/2 Stunden zurück zu legen sind. Viel Sehenswertes bietet die Stadt nicht – doch ein gewisser orientalischer Flair ist ihr nicht abzusprechen. In der Region Thrakien leben sowohl türkisch- als auch bulgarischsprachige Minderheiten, letztere Pomaken genannt. Beide sind vorwiegend muslimischen Glaubens. In Komotini sind etwa knapp die Hälfte Muslime, von denen nahezu alle die griechische Staatsangehörigkeit besitzen. Noch im 19. Jahrhundert war dieses Vielvölkergemisch typisch für ganz Nordgriechenland. Der Vertrag von Lausanne 1923, der einen brutalen Bevölkerungsaustausch zur Folge hatte (Griechen mussten die Türkei verlassen, muslimische Türken wurden in die Türkei umgesiedelt), hatte eine Ausnahme gemacht: Istanbuler Griechen und Thrakischen Muslimen blieb das Schicksal der Vertreibung erspart.

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Zwei Pomakinnen warten auf den Bus vor dem thrakischen Kulturzentrum in Komotini

Komotini ( türk. Gümülcine, bulg. Gjumjurdschina) hat zwei Moscheen, die „Yeni Cami“ (Neue Moschee) und die Eski Cami (Alte Moschee). Letztere datiert in ihrer Substanz in die Mitte des 19. Jahrhunderts, es ist ein schlichter, zweigeschossiger Saalbau, mit holzgetäfelten Decken und marmorierten Holzsäulen. Die Gebetsnische Mihrab und die „Kanzel“ (Minbar) sind mit blau-weiß ornamentierten Fayencefliesen ausgeschmückt, der moderne Teppich in grellen Grüntönen ist Geschmackssache.

In den Gassen und Straßen der Stadt bemerkt man die Krise in Griechenland: viele der Läden, leider auch viele der vor wenigen Jahren noch bemerkenswerten türkischen Kaffeeröstereien und Süßwarengeschäfte, leider auch viele der einst phantastischen Tavernen,die erlesene Mesedes anboten, sind geschlossen.

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Kafferösterei in Komotini

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Strassenzug mit den wenigen noch erhaltenen Häusern aus osmanischer Zeit in Komotini

Als Zwischenstopp zur Übernachtung ist die Stadt aber in  Ordnung, und in einer mit einer dichten Weinpergola überdeckten Seitengasse findet man dann auch noch die gesuchten Mesedes. Und Tsipuro, der hier in einer Art großem Parfümflakon auf den Tisch kommt. Man sollte bezüglich des Tsipuro wissen: in Thrakien wird dieser Tresterschnaps nur selten mit dem sonst üblichen Anis aromatisiert, hier liebt man den Geschmack des reinen Destillates, das einer Art sehr starkem Grappa entspricht. getrunken wird es nicht pur, sondern mit etwas Wasser oder Eis gemischt.

 

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Schnapsflakon und Oktapus

 

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Unter der Weinpergola in Komotini

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Mit der Rechnung (-39,- € für ein ausgiebiges Mal) werden noch typische, mit viel Sirup und Zitronensaft  getränkte Süßspeisen serviert, eine Art Baklava.

Selfies mit Atatürk

An einem nicht bekannten Tage im Jahre 1881 kommt in einem gut bürgerlichen Haus in Thessaloniki der  kleine Muṣṭafâ zur Welt. Die Vielvölkerstadt Thessaloniki (türkisch „Selanik“) ist damals eine der wichtigsten Handelsmetropolen im osmanischen Reich und gleichzeitig auch das Tor zum Westen.  Hier wird Griechisch,Türkisch, Bulgarisch, Albanisch und vor allem auch Ladinisch, die Sprache der spanischen Juden, gesprochen. Thessaloniki ist nicht nur mehrsprachig, sondern es leben auch viele Religionen friedlich nebeneinander: Juden, Christen und Muslime. Im Hause des kleinen Mustafa wurde, so viel weiß man, türkisch gesprochen. Mustafas Vater nannte sich Kızıl Hafız Ahmed Efendi, seine Mutter Zübeyde Hanım.  Der Vater war einmal Beamter für religiöse Stiftungen, dann Zollbeamter, zuletzt war er auch als Holzhändler tätig. Der kleine Mustafa hatte es in seiner Kindheit nicht leicht – und seine Eltern wohl auch nicht mit ihm. Die Koranschule, auf die ihn seiner Mutter schicken wollte, lehnte er ab, und überzeugte  seinen Vater, ihn auf eine weltliche Privatschule zu schicken. Nach vielen Brüchen und familiärem hin und her bestand er die Aufnahmeprüfung auf einer militärischen Mittelschule in Thessaloniki, die er als Viertbester seines Jahrgangs abschloss. Es schloss sich eine ziemlich wüstes Leben als Student an einer Militärakademie an – der übermäßige Genuss von Tsipuro oder Raki (einem Tresterschnaps) soll ihn ein Leben lang gezeichnet haben, die Geheimdienstakten vermerken auch den häufigen Besuch von Prostituierten. Von wem ist die Rede? von niemand Anderem als Mustafa Kemal „Atatürk“, dem legendären, und vielfach geradezu verklärten Begründer der modernen, säkularen Türkei, dessen Vermächtnis aktuell so bedroht ist, wie wohl seit langem nicht mehr. 

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Kam mit silbernem Löffel auf die Welt: Mustafa Kemal Atatürk

Das repräsentative Haus in der Apostolou-Pavlou-Straße 17 ist frisch restauriert und gehört heute dem türkischen Staat, es befindet sich auf dem von hohen Stahlgitterzäunen gesicherten Gelände des türkischen Konsulats. Es nennt sich Museum, ist aber eher eine Art Verehrungsstätte, die vorwiegend von türkischen Touristen besucht wird.

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Mustafa Kemal Atatürks Geburtshaus in Thessaloniki: ein typisches, osmanisches Bürgerhaus aus der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts.

Mit vielen  vorwiegend jungen Türken und Türkinnen stehen wir Schlange vor dem Eingang, passieren Sicherheitsschleusen, lassen uns vom Wachpersonal anherrschen, unsere Namen nicht auf Griechisch in das Besucherbuch einzutragen („No Greek please, can not read that“). Eines fällt bei dem großen Andrang auf: niemand trägt Kopftuch, auch sonst gibt es nirgendwo religiösen Symbole, angesagt sind aber rote T-Shirts mit weißem Stern und Halbmond. Im Haus sind Devotionalien hinter dichten Panzerglasvitrinen ausgestellt: Kemals silbernes Essbesteck, viele Reliquien aus seinem Leben. Die Ausstellung ist schon eine sehr tendenziöse Darstellung der türkischen Geschichte.  Wachsfiguren von Kemals Eltern bereichern die Szenerie. Das  Allerheiligste ist aber der Raum im Obergeschoss, wo Kemals Wachsfigur auf einen dicken Ledersessel regiert. Hier herrscht gewaltiges Gedränge. Junge Mädels rücken ihre Frisur zurecht, ziehen nochmal den Liedstrich nach, dann zücken sie das Handy um Selfies mit ihrem wächsernen Nationalhelden zu machen: Atatürk als Facebookstar.

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Fische, frühes Christentum, Markthalle und die ältesten Kirchen: an einem Vormittag quer durch Thessaloniki

Thessaloniki, den 1. September

Schon im 7.Jahrhundert nach Christus, wahrscheinlich schon gegen 620 n.Ch, wurde die gewaltige Kirche „Aghia Sophia“ (αγια σοφια) in Thessaloniki errichtet. Wie ihre Namensschwester, die berühmte Kirche in Konstantinopel (Istanbul) ist sie der heiligen Sophia geweiht. Während im Westen in den „dunklen Jahren“ der Völkerwanderung kaum imperiale Architektur entstand – dies auch schon mangels entsprechender staatlicher oder klerikaler Organisation – befinden sich die Metropolen des oströmischen Reiches in einer ersten großen Blütezeit. Hier lebt die Baukunst der Antike bruchlos weiter. Die Aghia Sophia ist ein bemerkenswertes Bauwerk. Byzantinische Kunsthistoriker kommen aus vielen Gründen nicht um diese Kirche herum. Mit der Kirche, deren abweisenden Westfassade wir uns nähern, und vor deren Hof Kinder in der Mittagssonne Bälle bolzen, wurde die „Kreuzkuppelkirche“ erfunden. Dieser Bautyp ist bis heute die am meisten gebaute Form des orthodoxen Gotteshauses. Der Grundtypus lässt sich etwa so erklären: In einen quadratischen Raum werden vier Pfeiler oder Stützen eingestellt, die ein inneres Quadrat markieren. Die Säulen des Inneren Quadrates werden mit vier Bögen überspannt, von ihnen ausgehend erstrecken sich kreuzweise vier Tonnengewölbe zu den Außenwänden. Das innere Quadrat erhält zwischen den Bögen vier sphärische Dreiecksgewölbe (Pendentivs), über den sich nun ergebenden zentralen Kreis errichtet man eine Kuppel. Nun bleiben noch die kleinen Quadrate in den Ecken übrig – die werden mit kleinen Kreuzgewölben überdeckt – das Ganze ergibt dann das Raumprinzip. Im Osten baut man nun eine Apsis an, im Westen einen Vorraum, den „Narthex“. In der Aghia Sophia in Thessaloniki ist dieser Narthex hufeisenförmig um dreiviertel des zentralen Gottesdiensraumes herum gezogen, das ist die einzige Besonderheit. Was dabei entsteht: Ein Raum, der in sich ruht, keine Richtung hat, wenn man von der Apsis absieht, den Chroraum, der aber bald mit einer Schranke abgesperrt wird. Diese Bauweise hat eine besondere Wirkung: Die zentrale Kuppel scheint auf den zarten Pfeilern zu schweben, es bildet sich ein Raum im Raum,wie ein Baldachin, der von den Fenstern der Anräume „magisch“ beleuchtet wird. Das ergibt den Eindruck geradezu transzendenter Leichtigkeit, die Gesetze der Schwerkraft erscheinen aufgehoben. In den meisten späteren byzantinischen Kirchen wird dann im zentralen Kuppelgewölbe der „Pantokrator“, Christus als Herrscher der Welt, dargestelllt. In Thessaloniki folgte man einem sehr frühen Bildprogramm: Hier tragen Engel (erhalten sind die Flügel) den thronenden Christus empor: Es ist die Himmelfahrt. In einem Kranz darunter stehen, radial angeordnet, Maria und die Apostel, die dem Schauspiel beiwohnen. In den Zwickeln der Pendentivs sind Engel dargestellt – möglicherweise eine Anspielung auf alttestamentarische Beschreibungen des alten Tempel Salomons. Wir blicken hier auf die frühesten Mosaiken nach dem Bilderverbot, sie datieren wohl die Mitte des 9. Jahrhunderts.

Während sich in den Kirchen des Westens der Blick gen Osten richtet, in den Chor, orientiert sich der gebaute Raum der Ostkirche auf den über ihr schwebenden Pantokrator, den Weltherrscher, der in dem gebauten Kosmos eine Orientierung vorgibt: da kann der Pfarer noch so sehr vor dem abgeschrankten Altarraum gen Osten Zeremonien abhalten. Byzantinische Zentrallbauten sind ein Abbild des Kosmos, und der ist Oben, kennt nicht Ost und West, nicht Nord und Süd.

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Kuppelmosaik Aghia Sophia Thessaloniki

Für Kunsthistoriker, die sich der spätantiken und byzantinischen Kunst verschrieben haben, ist die Aghia Sophia in Thessaloniki ein „Leitfossil“. Auch im Detail: die Ausformung ihrer Kapitelle zeigt, wie frei man mittlerweile mit dem überlieferten antiken Formenkanon spielt: So gibt es „Windstoßkapitelle“, bei denen die Akanthusblätter des ehrwürdigen korinthischen Kapitells wie von einem Herbststurm zur Seite geweht und umgebogen sind.

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Säule mit Windstoßkapitell

Das  Äußere der Kirche erscheint dagegen unscheinbar. Frühchristliche und byzantinische Architektur ist „introvertiert“, sie entwickelt sich von innen nach außen. So zeigt die Kirche nur das rohe Ziegelmauerwerk, einst war sie wenigstens verputzt, aber es bleibt ein unscheinbarer Klumpen Steine, der Gestaltungswille würde allenfalls einem Weltkriegsbunker zu Ehre gereichen. Prachtentfaltung geschah im Inneren.

Wen Architekturgeschichte nicht anspricht, dem sei in den heißen Tagen dennoch ein Besuch der Kirche zu empfehlen. Die angenehme Frische erkalteten Weihrauchduftes ist  auch ein Argument.

Rings um die Kirche gibt es etliche Straßencafes, wo man frisch gepressten Orangensaft oder selbstgemachte Zitronenlimonade ebenso genießen kann wie kalten Kaffeesorten z.B. „Fredo“ in hunderten Varianten oder den etwa aus der Mode gekommenen Klassiker „Frappe“.
Nicht weit entfernt ist die Rotonda.

Rotonda, Aghios Georgios: Älteste Kirche der Welt.

Der gewaltige römische Rundbau mit seiner zentralen Kuppel wurde ursprünglich kurz nach 300 n. Ch. als Mausoleum für den Tetrarchen Galerius errichtet, oder aber als Tempel des Zeus, oder der kabirischen Götter (zu letzteren später mehr, auf Samothraki). So genau weiß man das nicht. Sicher ist: Schon im Jahre 326 wurde das Gebäude in eine christliche Kirche umgewandelt – es ist damit die älteste, noch funktionierende Kirche der Welt. Auch die Mosaiken, die wahrscheinlich in das frühe 5.Jahrhundert datieren, sind bemerkenswert. Im Zenit der Kuppel thront Christus der Weltherrscher (leider nur als Vorzeichnung erhalten). Er ist von einem Regenbogen umgeben, den wiederum Engel trugen (leider sind davon nur die Flügelspitzen  erhalten).  Darunter stehen Märtyrer in antik anmutenden Gewändern vor phantasievollen Scheinarchitekturen, die eindeutig noch den späthellenistischen Geist und Raumempfinden verkörpern. Gesprengte Giebel, ein räumliches Vor-und Zurück, aber die Landschaft, die man dahinter vermuten würde, ist bereits raumzeitlosem Goldhintergrund gewichen.

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In der Rotonda Thessaloniki: älteste christliche Kirche der Welt.

In den Mosaiken der Rotonda kann man so die Anfangsgründe der  byzantinischer  Kunst schlechthin entdecken. Von hier bis zu den spekulatiusartig ausgewalzten Bildnisersatzvorlagen zum Ausmalen für unbegabte Mönche im 19. Jahrhundert, deren „Malen nach Zahlen mit Eierfarbe“ wenigstens von halbbegabten Goldschmieden günstigstenfalls pietätvoll bis heute überschmiedet wird, ist es noch ein weiter Weg. Den Bildersturm überlebten die Mosaiken unter einer dicken Putzschicht, unter der sie auch überdauerten, als die Kirche um 1590 in eine Moschee umgewandelt wurde. Aus dieser Zeit stammt noch das erhaltene Minarett und die Vorhalle im osmanischen Stil.

Thessaloniki Rotonda

Rotonda mit Minarett

Die Vorliebe der orthodoxen Kirche für die Form des Zentralbaus, im Gegensatz zum Westen, wo eindeutig langgestreckte Kirchen basilikalen Schemas vorherrschen, ist viel diskutiert worden, m. E. nicht abschließend geklärt. Denn auch in Griechenland wurden Kirchen basilikalen Schemas gebaut, hohes Mittelschiff, Seitenschiffe, Trennung durch Säulen oder Pfeiler. Dieser Typ des Zweckbaus folgt der römischen Markthalle – das ist jetzt unsere  Überleitung mit der Brechstange.
Thessaloniki hat so eine typische Markthalle mit basilikalem Schema, nicht römisch, sondern aus der Zeit um 1912, aber dafür hat sie ihre ursprüngliche Funktion behalten: nicht als Kirche, sondern als Konsumtempel. Leider ist sie – im Vergleich zu unseren vorigen Besuchen, die mehr als zehn Jahre zurück liegen, mittlerweile etwas verwahrlost, viele Läden sind verwaist, aber die wenigen verbliebenen atmen dennoch den alten Flair von damals, verbreiten den Duft von Fisch, Krise, frisch geröstetem Kaffee, Gewürzen, Süßigkeiten und Obst.

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Die Markthalle von Thessaloniki: Schon von Außen erkennt man das basilikale Schema, das auch vielen anderen Zweckbauten wie Fabrikhallen oder Kirchen zu eigen ist.

 

 

 

 

 

 

 

Abend in Thessaloniki

31. August, Thessaloniki

Thessaloniki ist Ausgangspunkt einer einwöchigen Reise durch den Nordosten Griechenlands. Deshalb wird es in diesem Reisebericht so kurz angeschnitten, wie es eben in der kurzen Zeit möglich ist – eine längere Würdigung der schicksalhaften Geschichte dieser Stadt bleibt daher aus . Das muss einem Bericht einer der nächsten Jahre vorbehalten bleiben. Die Geschichte der Stadt von Antike über die byzantinische Hauptstadt zu durcheilen, die  Zeit jüdischer Hochkultur in der multinationalen Handelsmetropole am nördlichen Abschluss der Ägäis, und dabei über das Schicksal der Stadt zur NS-Zeit und die  Deportation und Ermordung von über 56.000 Juden zu stolpern, das ist in der Kürze der Zeit unmöglich.

Deshalb hier nur ein kurzer Streifzug: ein Gang durch die markante Uferpromenade mit Blick auf den weißen Turm. Zwischen den 10-stöckigen Hochhäusern aus den 1960er bis 1970er Jahre hat sich immer noch hin und wieder, eingezwängt zwischen den hochgewachsenen jungen Brüdern, die ein oder andere kunsthistorische Rarität aus der großen Zeit der Stadt vor dem zweiten Weltkrieg erhalten: französischer Jugendstil, Klassizismus, Bauhaus.

Die Thessolonicher flanieren hier gelassen in der Abendsonne, es riecht nach Gebäck aus den unzähligen „Sacharoplastia“ (Konditoreien), hin und wieder hört man zwischen Fetzen von Diskomusik aus den Straßencafes und die melancholischen Klänge des „Omorfi Thessaloniki“, einem der Klassiker des traditionellen griechischen Rebetiko: „schönes Thessaloniki“ (Text im Anhang), während an der Kaimauer die Brandung hochspritzt.

Das Lied kennt heute fast jeder in Griechenland, es ist einer der großen Klassiker. Geschrieben hat es der berühmte Komponist Wassilis Tsitsanis, der im Übrigen als einer der wichtigsten Sänger und Vertreter des aus Kleinasien stammenden „Rebetiko“ ist. Unter den vielen Liedern, die Thessaloniki besingen, ist es eines der bekanntesten, und neben der Sehnsucht einer verlorenen Heimat lässt es auch die ewige Konkurrenz zweier ungleicher griechischer Großstädte anklingen: Athen und Thessaloniki.

Man hat Thessaloniki nicht erlebt, wenn man nicht eines abends in den „Ladadika“ einkehrt, dem Viertel um den Hafen herum, wo sich einige Tavernen auf die gehobene, aber gleichzeitig traditionelle Kultur der Mesedes (Vorspeisen) spezialisiert haben. Eine Empfehlung, neben vielen anderen, das „Zythos“.

Neben dem obligatorischen Tsipuro (mit und ohne Anis, in Karaffen) und Weinen hat man hier mittlerweile eine überraschende Auswahl einheimischer Biersorten parat. Unter den Mesedes werden neben den üblichen Melintsanosalta, Tsatsiki pp. auch Seltenheiten angeboten. Empfehlung: überbackener Käse mit einer pikanten, süßsauren kretischen Tomatensoße.

Im Hotel rauscht die Klimaanlage, morgen früh wollen wir noch einmal quer durch Thessaloniki ziehen, und uns dann auf die Piste machen: Ziel: Komotini in Thrakien.

(Anhang: Omorfi Thessaloniki, Wassilis Tsitsanis, amelodische Überstzg. H.W.)

Refrain: Oh, schönes Thessaloniki, oh, deine zauberhaften Abende vermisse ich !

Du bist der Stolz meines Herzens,
schönes, süßes Thessaloniki
Und wenn ich auch in der Verführerin Athen lebe
besinge singe ich dich jeden Abend

(Refr.)

In deinen engen Gassen
habe ich die schönsten Momente erlebt
Tausende Nächte habe ich Ständchen gesungen
für all die Herzen der Boheme.

(Refrain)

du hältst mich immer in deinen Armen
mit Schmerzen ich denke ich immer an Dich
Aber auch wenn ich jetzt weit weg von Dir bin
mit der Zeit werde ich bei dir sein.

Ρεφραίν:
Ώ! όμορφη Θεσσαλονίκη
ώ! τα μαγικά σου βράδια νοσταλγώ

Είσαι το καμάρι της καρδιάς μου
Θεσσαλονίκη όμορφη γλυκιά
κι αν ζω στην ξελογιάστρα την Αθήνα
για σένα τραγουδώ κάθε βραδιά

Ρεφραίν

Μέσα στα στενά σου τα σοκάκια
έζησα τις πιο γλυκές στιγμές
καντάδες χίλιες νύχτες έχω κάνει
για όλες τις μποέμικες καρδιές

Ρεφραίν

Πάντα με κρατάς στην αγκαλιά σου
πάντα σε θυμάμαι και πονώ
κι αν είμαι τώρα λίγο μακριά σου
με τον καιρό κοντά σου θα βρεθώ

Ρεφραίν

(Wassilis Tsitsanis)

Clash of culture: Unfallabwicklung in Griechenland

Thessaloniki, 31. August

Die mittägliche Rückfahrt vom Flughafen „Makedonias“ bei Thessaloniki in die Innenstadt ist ein mühseliges Unterfangen. Nach Athen ist Thessaloniki die Großstadt mit den größten Verkehrsproblemen. Auf mehrspurigen Straßen wälzt sich der Verkehr im Stop-And-Go in Richtung Innenstadt. Zwar gibt es eine Umgehungsstraße, die autobahnähnlich ausgebaute „Periferiaki“, die aber oft auch zu ist, aber auch niemanden weiterhilft, der wie wir, die Innenstadt erreichen will. Zur gleißenden Sonne, die es schwierig macht, Ampeln zu erkennen, kommen noch schlecht erkennbare Fahrbahnmarkierungen hinzu. Hier heißt es: Geduld und nochmals Geduld. Wir haben das Stadtzentrum fast erreicht, mit dem geliehenen, für den Innenstadtverkehr kaum geeigneten Geländewagen schieben wir uns durch die Straße „Odos Tsimiski“, halten vor einer roten Ampel. Der heftige Knall und ein scharfer Stoß kommen von hinten. Es dauert gefühlte lange Sekunden: alle Insassen OK, Unfall, aussteigen, eine Frau mittleren Alters ist uns mit ihrem Kleinwagen hinten aufgefahren. Die ist sichtlich geschockt, entschuldigt sich vielmals, ist sichtlich verzweifelt. Was nun, Polizei? „Nein, keine Polizei, bei so was ruft man nicht die Polizei“, rufen uns die Verkehrsteilnehmer von den Nachbarspuren rüber. „Fahrt an den Rand, ruft Eure Versicherungen an !“ Der Schaden ist beträchtlich, zumindest bei unserer Unfallgegnerin, bei uns ist anscheinend kaum etwas passiert. Wie war das jetzt mit den Versicherungen? Genau, so läuft das in Griechenland: Hier nimmt tatsächlich nicht die Polizei den Unfall auf, sondern mobile Versicherungsagenten. Ausnahme: schwere Unfälle mit Personenschaden. Der Agent unserer Unfallgegnerin ist schon nach einer Viertel Stunde da, unserer braucht etwas länger. Die Versicherungsagenten kommen mit dem Motorrad, damit schlängeln sie sich geschickt durch den dicken Verkehr. Mit einem Android-Tablett bewaffnet, tun sie das, womit in Deutschland regelmäßig die Verkehrspolizei behelligt wird: Papiere kontrollieren, Fotos machen, die Teilnehmer zum Hergang befragen. Den Rest regeln die Versicherungen untereinander – das ist dann nicht anders als in Deutschland. Nach der Unfallaufnahme fahren wir weiter – und sehen 500 Meter weiter unseren Agenten im Vorbeifahren noch einmal: am Straßenrand ist er schon mit dem nächsten Unfall beschäftigt.

(P.S: mit dem Schreiben hänge ich hinterher – mittlerweile eine Woche im Rückstand – es wird weitergehen mit: Thessaloniki – Komotini – Alexandroupoli – Samothraki – EvrosDelta – Feres- Stavroupolis(Xanthis). Das wird alles aufgeholt 🙂

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Unfallaufnahme in Thessaloniki

Zu Besuch auf dem Berg bei Prof. Elias und zum See der gemordeten Bäume

Aghiokampos und Skiti, Mavrovouni, 30.August

Von Aghiokampos aus kann man den in der Höhe liegenden Ort Skiti bequem mit dem Auto über die „normale“ Straße erreichen, oder aber – unbequem und abenteuerlich – durch den Wald. Wer den Ausflug auf diese Weise machen möchte, nimmt ein etwas geländetaugliches Fahrzeug, wir haben das auch schon mit einem normalen, alten PKW gemacht, aber man muss dann etwas vorsichtig sein, unter anderem sind zwei kleine Furten durch einen Bach zu bewältigen – der dieses Jahr im Sommer jedoch kaum Wasser führt und gut passierbar ist. Wichtig ist auch: der Handyempfang funktioniert in den Wäldern Griechenlands, weitab von Siedlungen nicht, und Hilfe kommt nur selten in Form von Traktoren oder Holzlastern vorbei. Die Strecke lässt sich natürlich auch zu Fuß machen – es sind etwa 15 km nach Skiti durch den Wald, aber bei heißem Wetter (und Mücken) kein Spaß. Und danach wollen wir ja noch weiter…

Das erste Stück folgt man einem Bach, der unter schattigen Platanen auf der linken Seite des Weges plätschert. Rechts liegen Obstplantagen, Olivenhaine, ein seit bestimmt 30 Jahren nicht bewegter Traktor, ein paar Häuser, vor denen Hunde kläffen. Dann sind wir in der Wildnis, tauchen in einen dunkeln Wald ein, der überwiegend aus Platanen und Eichen besteht. Der unbefestigte, ausgefahrene Waldweg führt plötzlich steil hinunter auf die Furt des kleinen Baches zu, der uns bislang schon begleitet hat, und irgendwo den Bergen dunklen Bergen Mavrovounis entspringt. Die Berge von Mavrovouni hat für griechische Verhältnisse viel Wasser, deshalb sind sie dicht bewaldet. Die Wolken stauen sich hier, vom Meer kommend, und regnen einen guten Teil der feuchten Last schon ab, bevor sie die dahinter liegende thessalische Ebene erreichen. Diesen Spätsommer hat der Bach aber so wenig Wasser, dass man bequem hindurch kommt. Finster ist es hier unten, trotz strahlenden Sonnenscheins ist es an der Furt kühl, dunkel und feucht wie in einer Gruft. Nach der Passage lichtet sich der Wald, es geht hinauf, und der Wald macht einer trocknen Macchia aus Hartgehölzen wie Lorbeer, Ginster und Erdbeerbäumen („Kumara“, Arbutus unedo) platz. Staubig ist die Erdpiste, wer jetzt die Fenster nicht schließt, ist anschließend genau so orangerot gefärbt, wie die Erde Mavrovounis überhaupt.

Auf und ab geht es weiter, immer höher hinauf, die Ohren knacken, und manchmal gibt das trockene, harzig duftende Gebüsch den Blick auf das Meer frei, die Orte Aghiokampos und Velika liegen da unten wie eine weiße feine Kette am Meer. In der Ferne sieht man bei diesem klaren Wetter den Küstenstreifen von Chalkidiki gegenüber, und sogar den spitzen Kegel des Berg Athos.
Schon glaubt man, keine Zivilisation mehr erreichen zu können (man kann sich hier gut verirren, etliche  Abzweigungen enden irgendwo im Nichts oder in einem kläffenden Rudel verwilderter Hirtenhunde. Wichtig: in den Wäldern von Mavrovouni hilft auch kein GPS – die entsprechenden Kartendaten aus dem Internet empfängt ein normales Handy hier nicht). Nach einem weiteren Stück des Weges erscheinen aber wieder Telegrafendrähte, Plantagen und dann Zypressenbäume, die zum Friedhof von Skiti gehören. Skiti selbst ist ein hübscher kleiner Ort in den Bergen, man kann hier auf der Platia guten Tsipouro und Mesedes bekommen. Oberhalb des Friedhofs stehen Schilder, „ΠΡΩΣ ΓΥΠΕΔΟ“ (Zum Sportplatz). Das ist die richtige Richtung. Der „Sportplatz“ besteht aus zwei verrosteten Toren, der Rasen aus ein Meter hohem, vertrockneten Gestrüpp. Ab hier führt der Feldweg weiter, und es weist ein kleines, handgemaltes Holzschild „ΠΡΩΣ ΚΑΣΤΡΟ“, zur Burg. Da wollen wir hin. Man kommt an einem vermüllten Ziegenstall vorbei, um dann auf eine baumfreie Hochebene zu gelangen. Ziegen, Pferde und Maulesel haben hier alles kahlgefressen, und oben auf dem abgefressenen Schotterhügel stand einst eine prächtige byzantinische Festung, deren klägliche Reste heute nur noch aus ein paar Stummeln bestehen.

Der Ausblick ringsum entschädigt: Über Potamia und Aghia und  die von hier abfallenden Hügel in die thessalische Ebene, in die umgekehrte Richtung über die Ägäis und auf das Ossa-Gebirge. Mavrovouni hat viele Berggipfel, und etliche haben nicht einmal Namen. Zu einem kleineren, in der Nähe, weist ein Schild, wenn man wieder an die Abzweigung zum Kastro zurück fährt. „ΠΡΟΣ ΠΡΟΦ. ΗΛΙΑΣ“ – zu Prof. Elias?

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Zu Prof. Elias links rum

Gemeint ist der Hl. Prophet Elias (gr. „Profitis Ilias“), dem auf vielen Berggipfeln Kapellen oder sogar ganze Kloster errichtet wurden und immer noch werden. Elias ist der Schutzpatron der Berge schlechthin in Griechenland, und auf vielen Inseln heißen die jeweils höchsten Berge einfach nur „Profitis Ilias“. Dies bezieht sich auf die alttestamentliche Überlieferung, der Prophet habe sich auf den Berg Horeb geflüchtet, um sich vor der Verfolgung der Ehefrau des israelitischen König Ahab zu schützen.

Die in den 1980er Jahren am Fuße des Gipfels errichtete Kapelle ist nicht besonders sehenswert, es gibt eine neue, im traditionellen Stil angefertigte Ikonostase, sonst nichts weiteres. Der Platz  ist aber malerisch, ringsum stehen alte Eichen, ein überdachter Aussichtspavillon, und eine dazu passende Aussicht. Die eigentliche Spitze des Berges erreicht man aber erst nach weiteren ca 500 m. Hier oben steht ein merkwürdiges, quadratisches Häuschen, eine Art Wachturm, mit einer aufgesetzten Aussichtslaterne. Heute ist es verlassen und ruinös, ob es eine Art Feuerwehrturm war, oder etwas Militärisches – keine Ahnung. Eine verrostete Treppe führt zu der Aussichtslaterne hinauf, lohnt sich, 360-Grad-Panorama.

An einer anderen Abzweigung des Weges gibt es ein Schild, das zu einem See führen soll. „ΠΡΟΣ ΛΙΜΝΙ“. Die magische Aura dieses Sees hatte sich schon in meiner Vorstellung deshalb so gesteigert hatte, weil wir ihn in den vergangenen Jahren nie gefunden haben.  Jetzt klappt es. Eine weitere Strecke durch den Staub die dichte Macchia, sieht man eine Wasserfläche spiegeln – darin merkwürdige schwarze Gestalten stehend. Unten im Wald gelangt man dann direkt an den See. Es ist eine Art Stausee, den die Waldbauern hier angelegt haben, indem sie das Wasser der  im Winter spärlich fließenden, im Sommer aber ausgetrockneten Gebirgsbächlein sammeln. Dadurch ändert der nur etwa zwei Hektar große „See“ ständig den Wasserspiegel. Einst begleiteten den Bach uralte, teils ein halbes Jahrtausend alte Platanen. Das Wasser hat ihnen den Tod gebracht. Vor dem Aufstauen hat man sie nicht entfernt, sondern in Würde sterben lassen. Ihre Ruinen trotzen jedoch dem Wasser, wie klagende Geister recken sie ihre verwitterten Stämme und Aststummel aus dem Wasser in die Höhe, und mit etwas Phantasie kann man ihre klagenden und wütenden Gesten verstehen. Die Baumgeister bilden bizarre Figuren, etwas an die späten Skulpturen des Bildhauers Max Ernst erinnernd. Jetzt im Herbst ist das Gewässer fast ausgetrocknet, in den halbgetrockneten, aufgerissenen Schlamm haben unzählige Schaf-und Ziegenherden ihre Fußstapfen getrampelt, weil sie hier wohl im Sommer eine der wenigen Wassertränken im Sommer vorfinden, wenn die Bächlein längst ausgetrocknet sind.

Doch was sollte das? An dem kleinen Staudamm steht ein kleines Pumphäuschen, drinnen summt eine Elektropumpe. Schwarze Wasserschläuche führen von hier aus in die Umgebung, sich immer weiter in immer kleinere, dünnere Schläuchlein zerteilend. Dieser Teich dient nicht etwa der Bewässerung der zig-Kilometer weit entfernten Baumwollfelder in der Ebene: das Schlauchnetz versickert und verteilt sich hier oben in die Kastanienplantagen, die auf den ersten Blick gar nicht auffallen, da man die teils riesigen Bäume für einen Ende September, Anfang November, wenn auch in Griechenland der Sommer endgültig vorbei ist, werden die die in der grünen, weichstachligen Hülle verborgenen Esskastanien (Maronen, Castanea sativa) reif sein.

Heute werden sie im Handel als teure Spezialität vertrieben, denn die ernte – was man sich sicher vorstellen kann, ist mühsam. Einst sicherten die stärke- und fetthaltigen Früchte das Überleben vieler Menschen hier oben in den Bergen Griechenlands. Ein einziger, großer Baum könne eine ganze Familie durch den Winter bringen, hieß es.

Morgen werden kleine Koffer gepackt. Die Reise geht nach Thessaloniki, die Mutter abholen, dann wird der Nordosten Griechenlands erkundet. 

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Kastanea sativa, Ende August, Skiti, 2016

Grillen

26-27. August. Von Kifisia über Larissa und Platikampos nach Aghiokampos.

Von Kifisia nehmen wir den ewig lang wirkenden Weg zur Autobahnauffahrt. Nobelschlitten parken die Hauptstraße in Kifisia zu, halten mit Warnblinkanlage in zweiter und dritter Reihe vor den überteuerten Boutiken der Reichen und Schönen. Der erfrischende Wind hat nachgelassen, die Sonne knallt erbarmungslos auf das Autodach und die Straße. Man passiert den kaum weniger feinen Ort Ekali, dann erreichen wir irgendwann die „Ethniki Odos“ E75, eine Autobahn, die über Lamia nach Larissa führt (und von dort weiter nach Thessaloniki). Es ist die wichtigste Nord-Süd- Verbindung Griechenlands, und wie schon letztes Jahr beschrieben, kaum noch befahren. Das liegt an den Mautstationen, zu denen sich seit letztem Jahr einige weitere gesellten, und die sich kaum ein Einheimischer noch leisten kann. Das erste Mal geht die Autobahn jetzt ganz durch, das letze Teilstück bei Stylida ist gerade fertig geworden, verziert mit großen Hinweisschildern des Verkehrsministeriums, die erzählen, dass dieser Abschnitt mit Mitteln der EU maßgeblich finanziert wurde. Davor hat man eine weitere Phalanx von Kassenhäuschen errichtet.

Nach einem Zwischenstopp bei Verwandten in Larissa wird der örtliche Supermarkt angesteuert. Er gehört zur Kette des ist in Deutschland bekannten Discounters „Lidl“. Das Angebot überrascht: es ist den hiesigen Ernährungsgewohnheiten angepasst. Neben Meeresfrüchten (tiefgefroren) gibt es eine Obst- und Gemüseabteilung, mit der es nicht einmal Feinkostabteilungen deutscher  Edelketten aufnehmen könnten.

Nach einem Plünderungszug durch den Laden fahren wir weiter, Ziel sind unsere Freunde in Platykampos.

Platykampos 

User Wolli bemerkte zurecht: hier sieht man viele grüne Felder auf dem Luftbild, dazwischen kleine Häuser verstreut. Der Ort liegt in der sich um Larissa herum ausbreitenden thessalischen Tiefebene. Der beschauliche Ort lebt vorwiegend von der Landwirtschaft, die meisten Häuser stammen aus den 1960ern bis 1970er Jahren, Traktoren mit Wassertanks und Spritzgeräten kreuzen die Ortsdurchfahrt, manchmal auch große Erntemaschinen mit Anhängern, in deren Gittern Reste von Wattebällchen kleben. Auf den Feldern ringsum wird vorwiegend Baumwolle angebaut. Als „Topuzlar“ war der Ort Anfangs des 19. Jahrhundert ein kaum bedeutender Weiler [J.C. Hinrichs, Guillaume de Vaudoncourt, Schilderung des heutigen Griechenlands und seiner Einwohner, 1821, erwähnt werden aber der umfangreiche Baumwollanbau und die große Zahl von Maulbeerbäumen zur Seidenzucht (Topuzlar, türk: Haarknoten)] Mit der  nach der Regräcisierung 1927 der Ortsnamen in Thessalien   erhielt das Dorf  seinen heutigen Namen („flaches Feld“).

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Platykampos, auf der „Plateia“, dem Dorfplatz, irgendwann im Herbst 2014

Der Anbau von Baumwolle ist wasserintensiv und eigentlich ein ökologischer und ökonomischer Unsinn. Zwar ist die thessalische Tiefebene im Vergleich zum übrigen Land noch relativ reich an Wasser, schon in der Antike war das Land deshalb die Kornkammer Griechenlands schlechthin, aber das Wasser reicht nicht für den intensiven Anbau von Baumwolle. Es wird aus dem Grund gepumpt und mit gewaltigen Wasserkanonen wieder über die Felder verteilt. Gemeinsam mit den Düngemitteln und Pestiziden sickert es wieder zurück ins Grundwasser, um dann erneut hoch gepumpt zu werden. So konzentriert sich die Chose allmählich immer mehr auf. Man hat etliche Stauseen und Wassersammler errichtet, und es gab auch einen  Plan, das Wasser aus dem entfernten Pindos-Gebirge zu holen, indem man die Laufrichtung des Flusses Acheloos von West nach Ost umlenken wollte. Die „Deichverhinderer“ von Sykia haben das Projekt 2005 gerichtlich gestoppt – ob endgültig, steht in den Sternen. Unsere Freunde in Platykampos sind keine Landwirte, nach der Krise versuchen sie, ihren Lebensunterhalt mit ihrem kleinen Garten aufzubessern, das Thema „Selbstversorgung“ wird groß geschrieben, einen Brunnen wollten sie bohren, sie haben eine Wasseranalyse in Auftrag gegeben: Ergebnis: Zur Gartenbewässerung hervorragend geeignet, Düngemittel sind genug drin. An dem Abend bei reichlich Mesedes und Früchten aus dem Garten gibt es ein Thema: Roundup, wie gefährlich ist es wirklich, was darf man spritzen was nicht, was tun gegen Pilze und Insekten an Gurken, Tomaten und Mandeln. Wir essen frische Pistazien, für den nächsten Tag sind wir in Aghiokampos verabredet, zum Grillen.

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Pistazien haben eine Fruchthülle, die wird verworfen, wie bei Mandeln. Darunter kommt eine harte Schale, die knibbelt man ab, dann kommt erst der schmackhafte Kern.

Aghiokampos, 27.August: ein bescheidenes Grillfest

Wenn es etwas gibt, das Menschen aller Kulturnationen verbindet, dann das Ritual das Grillens unter freiem Himmel. Griechische Lokale werben mit „olla sta karvouna – alles auf der  Kohle“. Selber grillen ist aber geselliger, und es gibt heute etwas zu feiern. Im schmalen Vorgarten wird der Grill aufgebaut (ein einfacher Rost, das reicht), eine Nachttischlampe installiert, denn jetzt, Ende August,  wird es schon gegen 19.30 h schlagartig dunkel. Was wahrscheinlich der deutschen und griechischen Grillkultur gemeinsam ist: die Betätigung des Grills ist Sache der XY-Chromosomenträger, die anderen steuern den botanischen Teil bei, der nicht fehlen darf. Über Art und Menge der Kohle wird gefachsimpelt, über die richtige Dauer des Garvorgangs, und ohne Bier kann niemand auf dieser Welt einen Grill überwachen. Hier verlieren sich dann aber die Gemeinsamkeiten. Männer, die mit einer nagelneuen Grillschürze am Webergrill auf einem grünen, frisch ondolierten Rasen hektisch Würstchen wenden (und von der Feier dann kaum etwas haben), findet man vielleicht in Kifisia. Uns mangelt es schon an den Würstchen (es gibt hier auch Würstchen, die man vorzüglich grillen kann – das macht man im Winter).

28.08.2016-chtapodia

Auf den Rost über den scharf brennenden Kohlen kommen zunächst die „Chtapodia“, große Kraken, die einer der Freunde Tags zuvor von Hand aus dem Meer vor Aghiokampos hochgetaucht hat. Der spezifisch scharfe Duft dieser Teile – (es hat was von angebrannten Haaren oder Hühnerfedern) legt sich in die Nase – aber das Ergebnis ist unvergleichlich lecker. Noch während die noppigen Tentakeln in Scheiben geschnitten und mit Zitrone beträufelt werden, reißen gierige Kinderhände die Leckereien vom Schneidbrett. Dann kommt die Sfyrida (Σφυριδα), ein etwa drei Kilo schwerer Meeresfisch, auf den Rost über die nun halbwegs niedergebrannte Kohlen. Eine Übersetzung für dieses große Tier habe ich nicht gefunden, wahrscheinlich ist es „Epinephelus aeneu“, der „weiße Zackenbarsch“.  Ein Freund eines Freundes hatte ihn aus dem Meer gefischt und uns vermacht. Eine knappe Stunde schmort das Tier nun vor sich hin, gelegentlich ganz vorsichtig gewendet, während wir bei Bier und Zigaretten um den hierzu provisorisch  errichteten Altar für Poseidon und Hephaistos sitzen, und über Gott, die Welt und die richtige Glut diskutieren. Derweil werden in der Küche die Mesedes (Vorpeisen) zubereitet: Miesmuscheln in Öl, frischem Lorbeer und ganz wenig Wein gedünstet, Chorta (etwas davon wird mal Pflanze der Woche, irgendwann, deshalb keine Details hier), Tomatensalat-Gurkensalat und gegrillten, halbscharfen Parika aus Platykampos, und so weiter und was-auch-immer. In der Dunkelheit schreien die Kinder am Strand umher, ihre Rufe mischen sich unter das Rauschen des Meeres, die wummernden Klängen einer Strandbar und die aufheulenden Motoren der Autos und Motorräder auf der Uferstraße vor dem Haus.

 

 

 

 

 

 

 

Drei Stunden Lufthaft bei Wasser und Brot

25. August. Halle – Düsseldorf – Athen.

Es gibt keine Direktflüge von Leipzig nach Athen. Dafür ist die Metropolregion Halle-Leipzig denn doch nicht bedeutend genug. Auch wenn der Architekt des Flughafens die Passagiere gerne etwas Frankfurter Flair vermitteln wollte – jedenfalls, was ellenlange Wege über Laufband und Fußmärsche an Shopping-Malls betrifft. Um die Fluggäste schön lange vom Check-In zum Terminal laufen zu lassen, hat man für sie einen extra langen Laufsteg gebaut, doch die Ladenzeile mutet an, wie die Läden unter dem Riebeckplatz: zu und verwaist. Dafür ist es denn auch möglich, ohne sich per Ausweis zu identifizieren, bis nach Athen zu gelangen: aber das ist eine andere Geschichte.

25.08.2016German-Wings-Bordessen

Euro-Wings versorgt die Fluggäste während ihrer dreistündigen Haft mit Wasser und Brot

Die Routen führen also per Umsteige immer über europäische Flughäfen – Paris, München, Frankfurt oder dieses mal Düsseldorf. Dort wartet man auf den Anschlussflug, so dass eine gewöhnliche Flugverbindung schon einmal einen guten Tag dauert. Über Thessaloniki geht die fliegende Sardinenbüchse langsam in den Sinkflug über, entlang der Ägäisküste, dann dreht sie über Athen, im Tiefflug über die ländlichen Außenbezirke der Stadt mit ihrer tiefroten, ausgetrockneten Erde auf den Flughafen zu.

26. August

Die Nacht im Athener Vorort Kifisia war stürmisch. Ein seltsamer Sturm mit Windstärke 8 aus nördlicher Richtung war die ganze Zeit über Athen hinweg gebraust – aber der heiße Wind fegte die Wolken weg, die bei Ankunft schwül drückend über der Stadt hingen. In Athen hat es seit drei Monaten nicht geregnet, das sieht man dem Garten an: er verwandelte sich in eine erdige Betonpiste, in die der Gartenbesitzer kleine Löcher für die Pflanzen gegraben hat, um sie gezielt mit wenigstens etwas des teuren Wassers zu versorgen. Die meisten Einwohner von Kifisia haben solche Probleme nicht. Kifisia ist ein der Ort der Neu- und Altreichen, es hat die größte Dichte an Swimmingpools in ganz Griechenland, hier leben viele in prächtigen Villen, teils stammen sie noch aus dem 19. Jahrhundert und sind prächtig restauriert. Das ist nicht unsere Welt. Dazwischen haben sich noch wenige schlichtere Häuser erhalten, in denen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist.

25.08.2016Kifisia

Der Garten in Kifisia